Heiliger Joseph
Am 19. März feiert die katholische Kirche den heiligen Joseph, den Bräutigam der Gottesmutter Maria. Er ist der Patron unserer Rodenkirchener Pfarrkirche an der Weisser Straße.
Unsere Vorstellungen über den heiligen Joseph stammen aus den legendenhaften Erzählungen im Matthäus- und im Lukasevangelium. Matthäus sagt auch, Joseph sei Baumeister oder Bauingenieur (griechisch: tektōn) gewesen wie Jesus. Kein Ausspruch von ihm ist überliefert. Er gilt als ein stiller Mann, der auf Gott hörte und beherzt handelte, wenn er etwas als von Gott gewollt erkannte.
Israel war zur Zeit der Geburt Jesu ein von den Römern besetztes Land. kamen vor und erbitterten die jüdische Bevölkerung wie Der Verlust ihrer nationalen Freiheit und das Abgabensystem der Römer erbosten die jüdische Bevölkerung wie Verbrechen und Vergewaltigungen der römischen Soldaten. Obwohl Joseph nicht wusste, wie seine Verlobte Maria ihr Kind empfangen hatte, stand er Matthäus zufolge nach kurzem Zögern zu ihr und beschützte das Kind und seine Mutter (Mt 1,20–25 und 2,13–21).
Die Diskretion, mit der sich Joseph zunächst von Maria hatte trennen wollen (Mt 1,19), macht es schwer vorstellbar, sich ihn bei der Steinigung eines außerehelich schwanger gewordenen Mädchens vorzustellen oder als Denunzianten einer Frau, die ein Kind abgetrieben hat.
In unserer Zeit, in der die technischen Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin das Geheimnis von Zeugung und Geburt überlagern und da wir davon sprechen, dass wir „Kinder machen“, kann uns der heilige Joseph wieder die Augen öffnen für das Wunder des heranwachsenden Kindes. Er kann uns auch motivieren, im Vertrauen auf Gott Zumutungen anzunehmen, die unsere Lebenspläne durchkreuzen.
Über alles, was uns die Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas vom heiligen Joseph erzählen, über seine Verehrung in der ganzen Christenheit und über das Brauchtum, das mit seiner Verehrung verbunden ist, informiert ausführlich das Ökumenische Heiligenlexikon: https://www.heiligenlexikon.de//BiographienJ/Joseph_von_Nazareth.htm
Text: Norbert Höfer
Skulptur: Stefan Kaiser
Foto: Brigitte Strickling