Türsturz der alten Sürther Kirche hat einen würdigen Platz gefunden
Ich möchte den in diesem Jahr freigelegten Sturz, der einer ehemaligen Kapelle in Sürth zugeordnet werden konnte, zum Anlass nehmen kurz darüber zu berichten.
Der Sturz wurde bei Bauarbeiten bzw. Abriss des alten Boisorée Hauses gefunden. Es ist Herrn Johannes Schmitz zu verdanken, dass dieser im Gartenbereich der St. Remigius Kirche aufgestellt ist.
So ist es nur logisch, dass die Alte Kirchgasse ihren Namen trägt, weil dort das im 15 Jahrhundert erstmalig erwähnte Kapellchen Erwähnung fand.
Damit kann man sagen, dass sich der ursprüngliche Ortskern von Sürth in Höhe des Marktplatzes befand in dessen unmittelbarer Nähe eben auch das Sürther Kapellchen stand, am höchsten Punkt der alten Kirchgasse.
Im Kölner Süden wäre es eines von den 3 Kapellchen gewesen ähnlich dem Weißer und dem Rodenkirchener Kapellchen, die beide aktuell noch vorhanden sind.
Beim Sürther Kapellchen handelte es sich um einen kleinen romanischen Bau aus dem 12. Jahrhundert (1233).
Der Altar wurde am 05.08.1474 geweiht. Die kleine Kirche war über ca. 500 Jahre christlicher Mittelpunkt von Sürth.
Am 25.07.1830 wurde die alte Kirche entweiht. Sie war baufällig und damit nicht mehr benutzbar, die heutige St. Remigius Kirche galt nun als neues Gotteshaus in Sürth.
Die Steine der alten Kirche wurden als Pflastersteine für den Feldweg verwendet. In der Bevölkerung wurde deshalb der Weg als sog. Klötzgass benannt.
Aus der alten Kirche waren 2 Glocken im Glockenturm vorhanden, eine davon wurde bis ca. 1854 in St. Remigius verwendet. Der Glockenturm der alten Kirche diente zum Aufruf des Gottesdienstes und zur Warnung für Feuer- und Sturm – als Notfallsignal. So konnten schnell und umgehend entsprechend notwendige Maßnahmen bekannt gegeben werden.
Heute steht lediglich ein Heiligenhäuschen, das Gott sei Dank bewahrt wurde und als Missionskreuz betrachtet werden kann. Es könnte Bestandteil der alten Kirche von 1830 gewesen sein.
Text und Foto: Andrea Bochenek
Bildquellen Alte Kirche: 950 Jahre Sürther Geschichte, Autor – Günter Gottschalk, Verlag: Köln Sürth, Dorfgemeinschaft Sürth e.V., Erschienen 2009, Kap Kirchengeschichte 112ff