Ken­nen Sie fol­gen­de Heilige?

Vie­le Hei­li­ge star­ben frü­her den Mär­ty­rer­tod. Auch in der heu­ti­gen Zeit sind die Chris­ten in vie­len Län­dern der Welt ver­folgt.
Am 20. Novem­ber waren 218 Pfar­rei­en für eine Soli­da­ri­sche Akti­on mit den ver­folg­ten Chris­ten „Red Wed­nes­day“ regis­triert, laut Sta­tis­ta gab es Ende 2023 ins­ge­samt 9418 Pfar­rei­en und Seel­sor­ge­stel­len.

Wenn die Kurz­be­schrei­bung Ihr Inter­es­se geweckt hat, lesen Sie bit­te zu den Seli­gen bzw. Hei­li­gen die Doku­men­ta­ti­on, die über den Link erreicht wird. Dort wer­den Sie in der Regel umfang­rei­che­re Infor­ma­tio­nen, Bil­der und evtl. wei­te­re Ver­wei­se finden.

  • Mar­ki­a­nus von Kon­stan­ti­no­pel gestor­ben ca.489 in Istan­bul, dem frü­he­ren Kon­stan­ti­no­pel, Gedenk­tag 10. Janu­ar
    Vie­le Besu­cher der Metro­po­le Istan­bul besuch­ten die jetzt mus­li­mi­sche Hagia Sophia.
    Mar­ki­a­nus wirk­te als Pries­ter und Ver­wal­ter der dama­li­gen katho­li­schen Kir­che Hagia Sophia. Ihm wer­den wei­te­re katho­li­sche Kirch­bau­ten in Kon­stan­ti­no­pel zuge­schrie­ben wie z.B. die Hagia Ire­ne, die heu­te als Muse­um dient.
  • Hein­rich Comen­ti­na in Ita­li­en gebo­ren und 1345 in Izmir gestor­ben, Gedenk­tag 17. Janu­ar
    Er war der päpst­li­che Gesand­te für die Ver­ei­ni­gung mit der Ortho­do­xen Kir­che und latei­ni­scher Patri­arch in Kon­stan­ti­no­pel.
    Er soll wäh­rend einer Mess­fei­er ent­haup­tet wor­den sein.
  • Ange­la Meri­ci gestor­ben 1540 in Bre­scia (Ita­li­en), Gedenk­tag 27. Janu­ar
    Sie wuchs in einer Bau­ern­fa­mi­lie auf und lern­te dann, nach dem frü­hen Tod ihrer Eltern, bei ihrem Onkel die vor­neh­me Gesell­schaft ken­nen.
    Sie trat in den Drit­ten Orden der Fran­zis­ka­ner ein und wid­me­te sich der Erzie­hung und der schu­li­schen Bil­dung der Kin­der.
    Sie ist die Grün­de­rin der Ursu­li­nen, die aller­dings zu Beginn ganz anders als heu­te orga­ni­siert waren.
  • Andre­as Chong Hwa-Gyŏng gebo­ren 1808 in Korea gestor­ben 1840 in Soul, Gedenk­tag 20. Sep­tem­ber
    Er war Kate­chet und wur­de im Zuge der dama­li­gen Chris­ten­ver­fol­gung ermordet.
  • Karl Lwan­ga 1865 bei Kam­pa­la (Ugan­da) gebo­ren und dort 1886 gestor­ben, Gedenk­tag 26. Juni
    Er war im Dienst des Königs und ließ sich wäh­rend der ers­ten Mis­sio­nie­rungs­wel­le tau­fen. Er starb als Kate­chet und Betreu­er der Pagen mit vie­len sei­ner Gefähr­ten den Mär­ty­rer­tod.
    1934 wur­de er zum Patron der Jugend Afri­kas erklärt.

Inter­es­san­tes aus der Welt der Heiligen

Im Lau­fe der Kir­chen­ge­schich­te gab es unter­schied­li­che Ver­fah­ren wie ein Mensch in die Lis­te der Hei­li­gen auf­ge­nom­men wur­de. Eine zusam­men­fas­sen­de Dar­stel­lung fin­den Sie hier. Bei Wiki­pe­dia fin­den sich eine unvoll­stän­di­ge Auf­stel­lun­gen zu Selig­spre­chun­gen ab dem Jahr 1513 und Hei­lig­spre­chun­gen ab dem Jahr 993.
Inter­es­sier­te kön­nen sich im Inter­net z.B. im „Mar­ty­ro­lo­gi­um Roma­n­um“ Aus­ga­be 2004” detail­lier­te Infor­ma­tio­nen zu jedem Tag anse­hen.
Der Vati­kan nimmt pro Ver­fah­ren von den Antrags­stel­lern 50 bis 250 T€ ein. Bei der Ver­wen­dung die­ser Gel­der gab es min­des­tens einen Skan­dal. Papst Fran­zis­kus hat das Regel­werk für die Geld­ver­wen­dung zuletzt 2016 aktualisiert.

Der Pro­zess wan­del­te sich und wird sich sicher wei­ter den Gege­ben­hei­ten der Zeit anpas­sen. Eini­ge Punk­te aus die­sen Ver­än­de­run­gen sind nach­fol­gend aufgeführt.

  • Die Tra­di­ti­on der Hei­li­gen begann wohl damit, dass die Gläu­bi­gen selbst ent­schie­den, wen sie ver­ehr­ten. Der Bischof bestä­tig­te nur den Wil­len der Gläubigen.
  • Ab dem 6. Jahr­hun­dert war bereits ein Bischof zwin­gend in den Pro­zess einzubinden.
  • Die Hei­li­gen­ver­eh­rung über Reli­qui­en wur­de wegen der erziel­ba­ren Geld­ein­nah­men miss­braucht und des­halb spra­chen ab ca. dem 10 Jahr­hun­dert zuneh­mend nur Päps­te jeman­den heilig.
  • Wäh­rend der Zeit die­ses Über­gangs ent­stand die Unter­schei­dung Selig = Kano­ni­siert von einem Bischof, Hei­lig = kano­ni­siert durch den Papst.
  • Am 22. Janu­ar 1588 set­ze Papst Six­tus V. eine Riten­kon­gre­ga­ti­on ein, zu deren Auf­ga­ben auch die Durch­füh­rung von Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­sen zähl­te.
    Für die Selig­spre­chung waren ein und für die Hei­lig­spre­chung ein wei­te­res Wun­der erforderlich.
  • Knapp 400 Jah­re spä­ter über­trug Papst Paul VI. 1969 die Vor­be­rei­tung und Prü­fung von Hei­lig­spre­chungs­pro­zes­sen einer eige­nen Kon­gre­ga­ti­on für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse.
  • Nach dem 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil gab es inhalt­li­che Refor­men, da rei­ne Legen­den gestri­chen wurden.
  • 1983 refor­mier­te Papst Paul II die Orga­ni­sa­ti­on erneut.
  • Die Berich­te und Prü­fung von Hei­lungs­wun­dern waren und sind ein The­ma von sehr gegen­sätz­li­chen Mei­nun­gen. Ab dem Jahr 1610 wur­den Gut­ach­ter ein­be­zo­gen und die Regeln wur­den zuletzt 2016 angepasst.
  • Ab Papst Johan­nes Paul II wur­den ca. dop­pelt so vie­le Men­schen kano­ni­siert wie in den 400 Jah­ren vorher.

Auch unser Erz­bis­tum hat einen Beauf­trag­ten für Selig- und Hei­lig­spre­chungs­ver­fah­ren.

Text Johann Bönsch
Bild by buhv|Michael Till­mann / CC BY
Zita­te Öku­me­ni­sches Hei­li­gen­le­xi­kon, Wiki­pe­dia