Impuls

Rau­näch­te

Zwölf Mona­te hat das Jahr, zwölf Stäm­me das Volk Isra­el, zwölf Apos­tel. Die Zahl Zwölf steht in vie­len Reli­gio­nen und mys­ti­schen Tra­di­tio­nen für Voll­kom­men­heit, für die Ver­bin­dung zum Gött­li­chen. Zwölf Tage umfasst auch die ” Zeit zwi­schen den Jah­ren”, in denen das Wich­ti­ge und Wun­der­ba­re aller­dings nachts geschieht. Der Volks­glau­be spricht von den Rau­näch­ten ( vom mit­tel­hoch­deut­schen rüch, “haa­rig” ): angeb­lich trie­ben haa­ri­ge Dämo­nen ihr Unwe­sen und die Toten gin­gen um. Die Men­schen befrag­ten Ora­kel und glaub­ten an beson­de­re Ein­sich­ten. Chris­ten betrach­te­ten die zwölf Näch­te von Weih­nach­ten bis zur Erschei­nung des Herrn aus der licht­vol­len Per­spek­ti­ve der Geburt Chris­ti und wid­me­ten sich einem inne­ren Weg. Auch heu­te nut­zen vie­le die­se heil­sa­me Span­ne, um sich Ver­ge­bung für das Alte und Segen für das Neue schen­ken zu lassen.

Aus “Ande­re Zeiten”