Alt St. Maternus
“Rodenkirchener Kapellchen“
Steinstraße, 50996 Köln-Rodenkirchen
Ihre Ansprechpartner für Alt St. Maternus:
Pastoralbüro St. Joseph und Remigius
Anschrift: Weißer Str. 64, 50996 Köln (Rodenkirchen)
Telefon: 0221 / 39 17 15
Fax: 0221 / 39 68 84
E‑Mail: pastoralbuero.rheinbogen-kirche@erzbistum-koeln.de
Küsterin
Kerstin Eigner
Telefon: 0221 / 39 68 53
Geschichte
Die Geschichte des Kölner Stadtteils Rodenkirchen ist eng verkünpft mit der Geschichte der Stadt Köln. Grabfunde bestätigen, dass dieser Ort schon zur Römerzeit besiedelt war und vorwiegend landwirtschaftlich genutzt wurde. Eine erste urkundliche Erwähnung Rodenkirchens geht auf das Jahr 989 zurück. Dort wird unter anderem die Schenkung des Fronhofes Rodenkirchen an die Abtei St. Martin in Köln dokumentiert.
Unsere Kirche “Alt St. Maternus” (von den Einheimischen liebevoll “Kappellche” genannt) ist die alte Pfarrkirche des Ortes. Mit ihrer besonderen Lage auf einem Felsvorsprung über dem Rhein hat dieser eigentlich bescheidene Bau eine grandiose Wirkung auf das Uferpanorama. Ihre erste Bausubstanz geht auf das 10. Jahrhundert zurück, wobei jedoch vieles für einen noch älteren Vorgängerbau spricht. Bei Sanierungsarbeiten wurden 1925 auf dem neben der Kirche gelegenen alten Friedhof sog. Memoriensteine, Gedächtnistafeln für Verstorbene entdeckt, die wohl aus dem 6. Jahrhundert stammen. Sie wurden in der Kirche sichtbar in die Wand eingelassen (im nordöstlichen Turmpfeiler und in der Wand zur Sakristei). In gotischer Zeit wurde dem ursprünglich romanischen Saalbau ein südliches Seitenschiff angefügt und auf den alten Fundamenten die Apsis neu errichtet. Weitere Ergänzungs- und Erweiterungsbauten (Westbau und Sakristei) stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Immer wieder waren, insbesondere durch Hochwasserschäden, Instandsetzungs- und Erhaltungsarbeiten notwendig. An den Innen- und Außenwänden der Kirche finden sich Markierungen der besonders großen Hochwasser (vor allem von 1784 und 1926). Nach dem Bau und Bezug der neuen Maternuskirche 1867 fiel die alte Maternuskirche in einen Dornröschenschlaf. Sie verfiel zusehends, sodass man sie 1925–1929 einer Komplettsanierung unterziehen musste. Kaum wiederhergestellt, fügte ihr der 2. Weltkrieg wieder große Schäden zu. Der Ostteil des Langhauses wurde bis auf die Grundmauern zerstört, von der Apsis blieben nur noch Teile erhalten, die Südwände und die Sakristei lagen in Trümmern, der Turmhelm und die Dächer waren ebenso sehr beschädigt.
Vor der großen “Abrissbewegung” alter, im Krieg beschädigter Bauten in Köln blieb Alt St. Maternus zum großen Glück verschont. Schon 1948 begannen erste Wiederherstellungsarbeiten. Und in Zusammenarbeit mit der kirchlichen und staatlichen Denkmalschutzbehörde konnte der aus Rodenkirchen stammende Architekt Albert Weiß 1954 bei der Wiedereinweihung der Kirche auf ein wirklich gelungenes Werk zurückblicken, das sich ganz harmonisch in das sie umgebende, ebenfalls historische Fachwerkhäuser-Ensemble einfügt. Bis in die jüngste Zeit hinein blieben durch Hochwasser bedingte Renovierungsarbeiten nötig. Erst die Errichtung der (mobilen) Kölner Hochwasserschutzwände in den Jahren 2006-08 brachte auch Alt St. Maternus aufs trockene Land.
Im Innern der Kirche wird der Raum durch den romanischen Baustil bestimmt. Nur zwei kleine Chorfenster gliedern die Wandflächen der Apsis. Deren Kopfwand trägt kleine Reliefstatuen der vier Evangelisten, die von der Kanzel der neuen Maternuskirche stammen und um das Jahr 1880 zu datieren sind. Sehr harmonisch kombiniert sich in Alt St. Maternus alte mit neuzeitlicher Kunst. Die Statuen des hl. Maternus, die barocke Darstellung der Annaselbdritt, des hl. Johannes Nepomuk und der hl. Scholastika stehen in einem spannungsreichen Bezug zum modernen Tabernakel und Ambo – beides neuere Werke des Bildhauers Ho Sang Tong aus Köln-Weiß.
Unsere alte Maternuskirche will an den Ort erinnern, an dem nach der Maternuslegende das Boot mit dem Leichnam des verstorbenen Bischofs stromaufwärtstreibend am Felsvorsprung hängen blieb, worauf man ihm hier zu seiner Ehre und zu seinem Gedächtnis diese Kirche errichtete. An der Apsisaußenwand erinnert ein Skulptur des Rodenkirchener Bildhauers Stefan Kaiser an diese Erzählung.
Pfarrer Peter Nüsser
Fotorundgang
Die Glocke
Läuteordnung
Etwa 15 Minunten vor Gottesdienstbeginn wird einge Minuten geläutet. Der Antrieb der Glocke erfolgt elektrisch.